Am Anfang waren die Zellen
Kurzer theologischer Blick auf die Entstehung und die Fundamente der pfarrlichen Evangelisationszellenl
Pfarrer Mario Saint-Pierre
Gliederung:
Die vier Säulen des EPZS (Evangelisations-Pfarrzellsystem)
1. Der Heilige Geist, die wesentliche Triebkraft der Evangelisation
2. Die eucharistische Anbetung
3. Die Gemeinschaft der Schwesterkirchen
4. Evangelii Nuntiandi (Paul VI)
Die drei evangelischen Quellen
1. Die Gemeindewachstums-Bewegung
2. Die Zellgemeinde-Bewegung
3. Das innovative Konzept der Jüngerschaftsausbildung mit Blick auf Wachstum und Vermehrung
Die drei Herausforderungen
1. Die Evangelisierung im Bezug auf den Oikos
2. Die kirchliche Anerkennung der Zelle
3. Die Ausbildung der Leiter mit Blick auf die Vermehrung
Die drei Eingliederungs-Ebenen
1. Die Eingliederung in die Zelle
2. Die Eingliederung in die Kirche
3. Die Eingliederung in die Pastoral
Es ist offensichtlich, dass das pastorale Projekt "Evangelisations-Pfarrzellsystem" (EPZS) eine globale, wohl strukturierte und organische Vision anbietet, die den Pfarrgemeinden eine fruchtbare Evangelisation im Geist des II. Vatikanischen Konzils erlaubt. Dieses Pastoralprojekt ist eine Gnade Gottes, ein Geschenk des Heiligen Geistes um der Kirche von heute zu helfen, das zu leben, was der selige Papst Johannes Paul II. mit dem Begriff "Neu-Evangelisierung" bezeichnet hat. Wegen meinem pastoralen und theologischen Engagement im Dienst der Evangelisation hat man mich gebeten hier eine zusammenfassende Reflexion über das EPZS zu schreiben, das dann ausführlich in diesem Dokument unter dem Namen "Basis-Handbuch zur Leiterausbildung" dargestellt ist.
Dieser theologische Blick kann nur ein grober Durchgang durch vier Themenbereiche sein, die wir als wesentlich betrachten für ein richtiges Verständnis dieses neuen und innovativen evangelisatorischen Ansatzes.
Zunächst stellen wir sehr kurz die vier Säulen des EPZS vor, die uns einen Gesamtblick ermöglichen auf das, in was uns das Handbuch dann einführt.
Das EPZS stützt sich sehr stark auf diese vier Säulen, auch wenn sie im Handbuch nicht so ausführlich dargestellt sind. Sie sind trotzdem implizit überall mit dabei und notwendig für ein richtiges Verständnis des EPZS.
In einem zweiten Abschnitt benennen wir die drei evangelischen Ursprungsbewegungen, welche die Entwicklung einer so komplexen Evangelisationsmethode erst ermöglicht haben.
In einem dritten Schritt berühren wir die drei großen Herausforderungen des EPZS. Ein Seelsorger, der sich auf den Weg macht, das EPZS umzusetzen, sollte sich dieser dreifachen Herausforderung umfassend bewusst sein, erst so empfängt der Zellweg seine wahre Fruchtbarkeit:
1. Die Evangelisierung durch die Beziehungen im Oikos
2. Die Einsicht und Anerkennung der Zelle als Grundstruktur der Kirche
3. Die Leiterausbildung mit Blick auf die Vervielfachung der Zellen
Diese drei Herausforderungen drängen uns auch von Anfang an die Überzeugung zum Ausdruck zu bringen, dass das EPZS sich nicht eignet als eine Bewegung unter anderen, die der Fälle der Aktivitäten, Dienste und Gruppen hinzugefügt wird, die es bereits in einer Pfarrei gibt.
Das EPZS ist ganz und gar ein "organisches System", die darauf ausgerichtet ist, die Evangelisation in allen Bereichen des pfarrlichen Lebens zu erneuern.
In einem vierten Schritt schließlich betonen wir, dass das EPZS ein "organisches System" eben ist, wir ergründen seine Dynamik durch die "Integration" auf drei ekklesiologischen Ebenen.
Wir sprechen von Integration im Bezug auf:
1. die Zelle
2. die Kirche und
3. die Seelsorge
Vom Blickpunkt der pastoralen Theologie der Evangelisation erlaubt diese Betrachtung der drei Herausforderungen und der drei Integrationsebenen genau zu definieren, was unter einer Zelle zu verstehen ist, und welche Aufgabe sie im Leib der Kirche erfüllt. So begreift man dann auch immer besser die wesentliche und fundamentale Rolle des Seelsorgers (Pfarrers) im Organismus des EPZS. |