Vier Säulen des EPZS

Erste Säule: Der Heilige Geist, Erstbeweger der Evangelisierung

   Das Handbuch spricht ausdrücklich von der essentiellen Gegenwart und von der lebenspendenden Wirkmacht des Heiligen Geistes. Man muss aber gut verstehen, dass der Heilige Geist nicht nur eine instrumentelle Rolle in der Dynamik der Evangelisierung spielt. Er ist vielmehr zutiefst im Herzen des Gemeindelebens. Er ist nicht nur der "Erstbeweger der Evangelisierung" (EN 75) sondern auch die Seele einer evangelisierenden Gemeinde.

 

   Das ist auch die Art und Weise wie die Pfarrgemeinden, die die Evangelisierung durch die Zellen versuchen, die Gegenwart des Heiligen Geistes in allen Dimensionen des christlichen, gemeindlichen und sakramentalen Lebens sehen.

 

    Er ist die Quelle aller Charismen, die den Leib der Kirche auferbauen.

    Er ist das Band der Liebe.

    Er gewährt die Gnade, die Evangelisierung mit Eifer und Freimut (Parrhesia) zu leben zur Ausbildung von Jüngern und zum Wachstum der Kirche.

    Auch wenn die Pneumatologie (die Lehre über den Heiligen Geist) im Leiterhandbuch nicht förmlich und vollständig ausgearbeitet ist, ist sie doch überall gegenwärtig und wird durchgängig von der Gemeinde gelebt und praktiziert, die sich auf diesem Evangelisationsweg engagiert.

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Zweite Säule: Die eucharistische Anbetung

   Die Väter und Bischöfe des II. Vatikanischen Konzils haben im Dekret den Dienst und das Leben der Priester Presbyterorum Ordinis diese wunderbare Überzeugung zum Ausdruck gebracht: "Die Eucharistie zeigt sich als Quelle und Höhepunkt aller Evangelisation." (PO 5)

   Da sich die Anbetung als Verlängerung der Eucharistiefeier versteht, ist es wichtig für jene, die sich in Ausübung der Evangelisierung engagieren, diese persönliche Beziehung mit Christus, dem Retter und Herrn zu leben.

 

    Er "ist der allererste und größte Künder des Evangeliums gewesen." (EN 7)

 

   In der eucharistischen Anbetung lässt sich der Evangelisator in einen Apostel mit einem Herzen voll Feuer umwandeln.

 

   Vom eucharistischen Herzen des auferstandenen Jesus kann man die auf dem Berg von Galiläa verkündeten Worte erneut vernehmen: "Ich bin bei euch alle Tage...", welche den missionarischen Auftrag abschließen: "darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern..." (Mt 28,19-20)

 

   Der Anbeter-Evangelisator erhält ein Herz, das von der Liebe zum Heil seiner Brüder und Schwestern entflammt ist, er erhält die Überzeugung und die notwendige Entschlossenheit um den missionarischen Auftrag des auferstandenen Christi zu verwirklichen und zu erfüllen.

 

   In der gegenwärtigen Version des Leiterhandbuches ist diese Realität besser integriert. Man muss sie als eine wesentliche Dimension betrachten, eine Säule für die Fruchtbarkeit der Evangelisierung im Beziehungsgefäge des Oikos, der Jüngerschafts- und Leiterausbildung, der Zellvermehrung und der Erneuerung der Pfarrgemeinde.

 

   Das Werk der Evangelisierung kann nur leben in der Dynamik der Gnade. Für einen Anbeter-Evangelisator wird es leichter sein, die Aussage des Völkerapostels sich anzueignen, der seine Sendung mit den Worten zusammengefasst hat mit den Worten: "das Evangelium von der Gnade Gottes bezeugen" (Apg 20,24)

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Dritte Säule: Die Gemeinschaft der Schwesterkirchen

   Während sich die Pfarrei bemüht ein Netzwerk von Zellen zu entwickeln, um die verschiedenen Bevölkerungsschichten zu erreichen, ermöglichen die Schwesterkirchen im EPZS durch ihre geschwisterlichen Beziehungen Unterstützung bei der Ausbildung und im Aufbau des EPZS. Die Schwestergemeinden bilden ein Netz der Gemeinschaft. 

 

   So können bestimmte Gemeinden, die sehr starke und urkirchliche Erfahrungen im Bereich der Evangelisation erleben andere zu einer größeren Fruchtbarkeit anstacheln. Diese gegenseitigen Zeugnisse der Erfahrungen und die Fortbildungen bei den Tagungen und Seminaren usw. (aber auch durch den Informationsaustausch) wollen nichts anderes als eine Stärkung der "Spiritualität der Gemeinschaft" (Novo Millennio Ineunte 43-45), die für eine authentische Evangelisierung unabdingbar ist. Wir stehen in der Schuld gegenüber diesen Gemeinden und ihren Hirten, die den Ruf und den Dienst zur Unterstützung dieses Beziehungsnetzes angenommen haben zum größeren Wohl der Pfarrgemeinden, die sich im EPZS engagieren. 

 

   Die "Spiritualität der Gemeinschaft", die Johannes Paul II. In Novo Millennio Ineunte beschrieben hat, wird auf eine gewisse Weise durch die Pfarreien sichtbar gemacht, die danach verlangen, ein rechtes Beziehungsgeflecht mit Austausch und Zeugnis zu unterhalten.

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Vierte Säule: Evangelii Nuntiandi, die Charta der Neu-Evangelisierung (Paul VI.)

   Zehn Jahre nach dem II. Vatikanischen Konzil schenkte Papst Paul VI. Der Weltkirche dieses große Schreiben Evangelii Nuntiandi, den man schon als das bedeutendste päpstliche Schreiben des 20. Jahrhunderts bezeichnet hat. Johannes Paul II. Hat unterstrichen, dass in diesem nachsynodalen apostolischen Schreiben die Grundlagen für die Neu-Evangelisierung dargelegt sind. (TMA 21)

 

   Das Leiterhandbuch hat sich weithin von diesem Grunddokument inspirieren lassen, nicht nur in seinen Einzelelementen, sondern auch in seiner globalen theologischen Dynamik und in seiner umfassenden Definition der Evangelisierung. (vgl. EN Kapitel II: Was besagt Evangelisieren?)

 

   Tatsächlich haben die Synodenväter verstanden, dass eine teilweise oder eine ausschließliche Definition, auch wenn sie in sich stimmig wäre, nicht als angemessene Definition der Evangelisierung zufriedenstellen könnte.

 

   Sie haben daher eine Methodologie der Integration entwickelt, um eine Definition der Evangelisierung anzubieten, welche die verschiedenen Stufen und verschiedenen Elemente wesentlich, komplementär und vollständig in einen globalen Prozess integriert und so die Entwicklung und das Wachstum einer Gemeinde ermöglicht.

 

   Diese strukturierte, umfassende und organische Darbietung wird auf eine gewisse Art und Weise in der globalen Vision des EPZS berücksichtigt.

 

   Das Schaubild das wir weiter unten auf den gegenübergestellten Tafeln vorstellen, erlaubt zu erkennen, inwieweit das EPZS in seinen großen Linien und auch bei bestimmten spezifischen Eigenheiten seiner Methodologie den großen Rahmen dieser Vision eines umfassenden Prozesses der Evangelisation (EN 24) berücksichtigt. Für jene, die sich in diesen evangelisatorischen Ansatz einarbeiten, ist es wichtig zu verstehen, dass diese globale Struktur sehr gut zusammenpasst mit einer umfassenden Theologie der Evangelisation als lebendiger und wesentlicher Prozess für die Kirchengemeinde. Das EPZS bietet so ein didaktisches Werkzeug, das angepasst ist an die heutige Situation und treu zum II. Vatikanischen Konzil den Hirten hilft, ihre Pfarrei zu erneuern durch eine integrierende Dynamik einer umfassenden Evangelisation.

 

   Diese vierte Säule ist also ein fundamentales Element, das die gesamte Didaktik des EPZS strukturiert. Die Eindeutigkeit der Beziehungen zwischen dem Prozess der Evangelisation in Evangelii Nuntiandi und dem "Netz" erlaubt uns den vollkommen kirchlichen und ekklesiologischen Charakter in diesem Erneuerungsweg aufzuzeigen, der die Evangelisations-Pfarrzellen sind.

 

   Wenn man das unten angefügte Schema von unten nach oben liest, kann man vier wichtige und zusammenhängende Charakteristiken feststellen:

    1. Die zwei Spalten repräsentieren jeweils einen Prozess der Evangelisierung (links jenen gemäß Evangelii Nuntiandi und rechts jenen gemäß der Vorstellung des Netzes, wie er von den Pfarrzellen vorgeschlagen wird.

 

    2. Jeder dieser Evangelisationsprozesse besteht aus Stufen oder Elementen, die sich in einer fortschreitenden Bewegung entwickeln.

 

    3. Die Aufreihung dieser Stufen ist vollständig integriert in eine Dynamik der gegenseitigen Wechselwirkung, nicht nur in der Beziehung zu jeder einzelnen Stufe, sondern auch im Zusammenhang zwischen jeder Stufe und der Gesamtheit des Prozesses.

 

    4. Die Pfeile verweisen auf eine zyklische Bewegung des Wachstums.

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